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Richtplan Basel-Stadt: Klima und Nachhaltigkeit im Fokus

  • Writer: Basel.vorwärts
    Basel.vorwärts
  • Apr 2
  • 2 min read

Der Richtplan der Stadt Basel wird derzeit um Klima- und Nachhaltigkeitsziele erweitert. In der Debatte um eine stärkere Verdichtung oder die Reduktion von Flächen für Dienstleistungen, setzt er auf Kontinuität.

Blick auf Basel - Blick auf den Richtplan

Der kantonale Richtplan Basel-Stadt dient als strategisches Instrument zur Koordination der kantonalen Bautätigkeiten und zur Sicherstellung einer nachhaltigen Entwicklung. Mit dem Klimawandel und der Klimaschutzstrategie «Netto Null 20237» rückten neue, räumliche Herausforderungen in den Fokus. Dies führte zur derzeitigen Überarbeitung und Ergänzung der Bereiche Klima und Umwelt. Neu enthalten sind unter anderem Regelungen zum Umgang mit Hitze und Regenwasser im urbanen Raum sowie die Ziele der Klimaschutzstrategie.


Wieso gibt es Richtpläne?

Das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) legt die übergeordneten Rahmenbedingungen für die Richtplanung in der Schweiz fest. Eine zentrale Grundlage bildet das Raumplanungsgesetz (RPG), das Kantone und Gemeinden verpflichtet, eine nachhaltige Siedlungsentwicklung sicherzustellen. Hierbei gilt das Prinzip der Innenentwicklung vor der Aussenentwicklung, um Zersiedelung zu vermeiden und bestehende Infrastrukturen effizient zu nutzen. Zudem müssen Bau-und Nichtbauzonen strikt voneinander getrennt bleiben, um wertvolle Natur-und Landwirtschaftsflächen zu erhalten.


Neben Infrastruktur, Verkehr und Energie sowie dem Schutz bedeutender Natur-und Kulturlandschaften, gewinnen die Nachhaltigkeits-und Klimaziele der Schweiz in der Raumplanung zunehmend an Bedeutung. Städte und Kantone sind aufgefordert, energieeffiziente Quartiere zu fördern, klimafreundliche Mobilitätslösungen zu integrieren und Infrastrukturen widerstandsfähig gegenüber den Folgen des Klimawandels zu gestalten.


Mehr Einwohnende und mehr Arbeitsplätze

Basel-Stadt steht vor der anspruchsvollen Aufgabe, bis 2035 bis zu 20'000 zusätzliche Einwohnerinnen und Einwohner sowie 30'000 neue Arbeitsplätze zu integrieren. Seit 2019, als der derzeitige Richtplan in Kraft trat, stehen 30 % weniger Wohnungen leer, während die Wohnraumproduktion um 38 % zurückgegangen ist. Im Gegensatz dazu ist die Leerstandsquote von Büroflächen innerhalb eines Jahres um 31 % auf 249'200 m² gestiegen. Dennoch bleibt es für die Raumplanung essenziell, im Richtplan auch künftig -trotz zunehmender Wohnraumknappheit in Basel -ausreichend Flächen mit Schwerpunkt Arbeiten oder Arbeiten/Wohnen zu sichern. So soll 40 % der Fläche von Klybeckplus ausschliesslich für Arbeitszwecke reserviert bleiben. Angesichts der begrenzten Fläche sind innovative Lösungen gefragt. Der Richtplan für Basel sieht daher eine intensivere Nutzung von Arealen, partielle Aufzonungen innerhalb des bestehenden Siedlungsgebiets sowie punktuelles Wachstum in die Höhe vor.


Möglichkeiten und Grenzen des heutigen Richtplans

Kritik am aktuellen Richtplan wird zunehmend laut. Während Umwelt-und Klimaziele bei der Anpassung stark gewichtet wurden, werde den demografischen Herausforderungen und dem steigenden Bedarf an Wohnraum sowie der damit notwendigen inneren Verdichtung zu wenig Rechnung getragen. Auch das aus dem Richtplan abgeleitete Hochhauskonzept entspreche nicht mehr den heutigen Entwicklungsbedürfnissen Basels.


Mit der aktuellen Überarbeitung dürfte der Richtplan für einige Jahre wieder Bestand haben. Der Regierungsrat setzt zur Schaffung zusätzlichen Wohnraums auf die Strategie «Urbane Qualitätsmaximierung». Das bedeutet, dass neuer Wohnraum vorrangig auf geeigneten, sich in Transformation befindlichen Arealen entstehen soll. Um-und Aufzonungen innerhalb des Siedlungsgebiets sowie punktuelle Hochhäuser sind nur an stadtverträglichen Standorten vorgesehen. Zur raschen Senkung der Leerstandsquote bietet der Richtplan also keine unmittelbaren Lösungen. Sein Mehrwert liegt vielmehr in der langfristigen Entwicklung Basels als lebenswerter Wohn-und Arbeitsort mit hoher Lebensqualität.

 
 
 

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